Hallo Gottlieb,
In Sachen Aufmaß macht Dir mit Sicherheit so schnell keiner etwas vor, zumal du auf jahrelange Praxiserfahrung zurück schauen kannst.
Jedes System hat seine Vorteile, und natürlich an gewissen Punkten auch seine Nachteile. Natürlich ist ein Laptop oder ein Tablet größer und schwerer als dein Pocket PC. Natürlich brauchen die auch mehr Strom bzw. mehr Akku. Das ist leider so und lässt sich auch nicht verhindern. Auch das zweite Stativ bringt Nachteile aber auch Vorteile mit sich.
Es gibt mittlerweile sehr gute Powerpacks auch für den PC. 50.000 mAh für etwa 130 € von 5V bis 19V. Damit kann man auch ein Notbock mehrmals aufladen, oder längere Zeit betreiben.
Du hast dein System für dich perfektioniert, und mit deinem Pocket PC genießt du ja auch Vorteile die beim direkten messen in die Software vorhanden sind.
Natürlich musst du dir dann deine Messergebnisse über eine Schnittstelle wieder in die Software bringen.
Bei so Extrembeispielen ist es natürlich schwer etwas sinnvoll zu vergleichen.
Ich bin auch nicht der Profi der jede Woche digitale Aufmaße erstellt. Ich kann nur soviel sagen, und behaupten, dass die „normalen“ Baustellen bis jetzt nicht wirklich ein Problem bedeutet haben.
Was du mit deiner Erfahrung sicherstellen kannst, dass du alle benötigte Punkten hast, habe ich dadurch dass sich das Modell in meinem Rechner habe und sehe wo mir noch eine Information fehlt.
Es geht auch gar nicht darum zu behaupten was besser ist, da ich wenn ich ehrlich bin, auch noch nie auf die Idee kam nur Punkte auf zu messen, da ich durch die Beispieldateien von Kunden (Punktewolken) mich nie wirklich zurecht gefunden habe.
Ich hatte riesige Messprotokolle auf dem Tisch liegen, bei dem versucht wurde jeder gemessene Punkt zu beschreiben. Was der Anwender beim notieren des Punktes gemeint hatte war zu diesem Zeitpunkt wohl auch noch klar. Als ich ohne dass sich an der Baustelle war in fragte was er mit diesem Hinweis meinte, konnte man das schon mehrfach interpretieren, und er war sich auch nicht mehr 100% sicher. Außerdem wurde kreuz und quer gemessen sodass die Reihenfolge der Punkte auch nicht wirklich hilfreich war.
Auf deine Frage wie misst man ins Programm, ist die einfachste Antwort dass der Builder die Maus bedeutet. Dies funktioniert bei Einzelpunkten, Linien, Bauteilen, Wandeingaben, Freie Dachflächen usw.
Ich kann sowohl reine 3-D Geometrie erzeugen, wie auch wenn ich zum Beispiel im Grundriss stehe, und dort meine Messergebnisse einfüge ich alle gemessene Punkte automatisch auf Oberkante Stockwerk projiziert bekomme.
Also immer wenn ich in einem Modellbereich Messergebnisse empfangen möchte werden diese in diesen Modellbereich auf die dann bereits konkrete Ebene projiziert. Es gibt eine horizontale und vertikale Scanfunktion.
Im Grunde kannst du das mit deinem Pocket PC genauso machen, allerdings werden die dann erzeugten Daten erst wieder eingelesen, und dann auf Grundlage der eingelesenen Daten die eigentlichen Körper konstruiert bzw. eingegeben.
Was da sinnig ist, was sicherer ist, was besser ist, ist wahrscheinlich reine Ansichtssache, und bestätigt sich durch die entsprechende Nutzung, und Erfahrung.
Grundsätzlich gibt es natürlich immer zwei Situationen zu unterscheiden, geht es um einen Neubau, bei dem ich die Geometrie erfassen muss, oder geht es um ein unter Denkmalschutz stehendes altes Gebäude das eins zu eins wiederhergestellt werden muss. Bei dem unter Denkmalschutz stehende Gebäude werde ich mit reinen 3-D Geometrie und arbeiten müssen, wobei ich beim Neubau schon eine Wand als Ersatz für zwei gemessene Punkte setzen kann, sofern ich die an dem für mich relevanten oberen Wandende anvisiere.
Dein Beispielgebäude ist mit Bandmaß, Schnur und Winkelmesser mit Sicherheit überhaupt nicht zu messen, zumindest nicht wirtschaftlich.
Abschließend natürlich noch eine Aussage, egal wie gut und genau die Geräte, oder die Software ist, die Genauigkeit, die Schnelligkeit, und die Verwendbarkeit bestimmt der Bediener selbst. Hier bedarf es einer gewissen Übung, aber niemand der bis jetzt einen Builder sein eigen nennt, würde ihn wieder hergeben. Zumindest keinen von denen die ich bis jetzt kennengelernt habe.