Hilti Pos 15

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  • Danke Gottlieb du hast mir alles beantwortet und genau so hab ich mir das auch vorgestellt... ein tolles Gerät, man will's gerne haben... nur für dreimal im Jahr... hmm... das lohnt wohl nicht da doch vieles mit dem Bandmaß und Distanzmesser schneller gemessen werden kann.


    Und für ganz komplizierte Sachen ...hmm das wird wohl auch nix da mir die Punktewolke zu groß wird und man sich zu wenig mit dem Gerät befasst.
    Da lässt man wohl besser jemand kommen der sich auskennt.


    Um bei diesem Beispiel zu bleiben... das einmessen geht nur von außen da die Innenwände schon zu hoch gemauert wurden.
    Diese müssten dann auch noch mit dem Bandmaß (Distanzmesser) sowie auch der Kamin von innen gemessen werden.


    Also ganz so einfach wie man sich das immer so vorstellt ist es nun doch wieder nicht... gut das ich noch mal nachgefragt habe und der Sache auf den Grund gegangen bin.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Manfred Bons

  • Ich schwärme ja immer noch für den Leica Disto S910 für das aufwändige messen der Fundamente beim z.b Carportbau ...


    Auch im Altbau ... ich würde von außen zwei Wandseiten messen um den Winkel der schrägen Wände herauszubekommen und den Rest wie üblich... da es meist so oder so eine Kombination mit Bandmaß und Gerät ist.


    Bin mal auf den Nachfolger dieses Geräts gespannt... da kommt bestimmt noch was

    Mit freundlichen Grüßen,
    Manfred Bons

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Bons

    ... nur für dreimal im Jahr...
    ...
    Da lässt man wohl besser jemand kommen der sich auskennt.

    Klingt vernünftig. Nur keine Angst vor Punktwolken!
    Schau mir beim nächsten Aufmaß über die Schulter, dann siehst Du das alles etwas zuversichtlicher.


    Im Moment betreue ich eine Baustelle in der Frankfurter Innenstadt. Dort geht es um ein Fachwerkhaus, dessen Nordseite (Anschluss zum Nachbarn) komplett in Beton hergestellt wird. Holzbalkendecken und Wände schließen daran an, teilweise mit Stahlkonsolen und angedübelten Wandbalken, Verschieben und nachträgliches Ausrichten sind unmöglich. Dort messe ich nach dem Aufstellen jedes Stockwerks und passe die folgende Decke und Wände an den Bestand an. Mit herkömmlichem Messzeug sicher machbar, aber nicht in einer halben Stunde, und schon gar nicht mit der erforderlichen Genauigkeit.

  • Ich habe vor 4 Wochen mit Leica Kontakt wegen dem Disto 3d aufgenommen. Eine App für IOS (Ipad von Apple) wird es nicht geben.
    Hier bleibt man wohl auf den Windows Pfaden. Eigentlich schade, da das große IPAD pro mit dem Stift sicher nicht schlecht wäre.


    Zitat aus der Antwortmail:
    "Für Leica sind alle Windows basierenden aktuellen Geräte einsetzbar. Einzige Einschränkung, es sollte einen normalen USB-Anschluß
    haben, da ein WLAN-USB-Stick unumgänglich ist. Egal ob der Rechner ein internes WLAN hat oder nicht. Der MA benutz derzeit ein
    Lenevo TinkPad 10 G2, 4 GB RAM, 64 GB Speicher, Intel Atom x7-Z8700 Prozessor"


    Bei Lenovo gibt es die Kiste scheinbar für rund 600,- brutto.

    mit freundlichen Grüssen von der Havel


    R. Müller

  • Ich habe für meinen 3d-Disto ein Terra PAD 1061 angeschafft, ca. 250 Euro und funkt. Allerdings nix für helles Tageslicht. Seit dem mach ich Siesta. ;)

    Im alten Rom nannte man sie "Götter", heute sagt man "ZIMMERER"

  • Ohne groß jetzt auf die Technik einzugehen, die hat Gottlieb schon erklärt: Ich messe seit 2007 digital mit dem Builder auf und möchte es nicht mehr missen, das Aufmaß ist schneller und vor allen Dingen viel genauer mit dem Builder, oder auch mit meinem Flexijet. Der Disto 910 oder wie der heisst, ist eine Spielerei im Vergleich zu den richtigen Geräten, das macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar :smiling_face_with_sunglasses:

    Es grüßt der Doug

  • Der Builder hat sicherlich seine Daseinsberechtigung... nur wie oben in dem Beispiel gezeigt... muss man viermal umstellen... und Innenwände und Kamine eh wie üblich messen.


    Ich hatte mir das auch anders vorgestellt... das man mit so einem Gerät... wenn mans dann angeschafft hat... alles aufmessen würde.


    Nach langem Überlegen und dank Gottliebs bestätigung... ist es doch nicht so einfach und deshalb komme ich zu dem Schluss... die 7000 euro sind mir einfach zuviel.


    Der Leica Disto S910 mag dagegen wohl ein Spielzeug sein... aber im Altbaunereich zwei Wände einzumessen um zu sehen in welchem Winkel sie zueinander stehen... das wird er wohl hinbekommen... denn da haben wir immer unsere Mühe... und im Carportbau natürlich.


    Im Neubaubereich bis jetzt keine Probleme gehabt... und im Holzrahmenbau ist es nun schon so das die Betondecke während der Produktion der Wandelement gemacht wird... da muss nix mehr gemessen werden



    Und ich sagte ja... ich freu mich auf den Nachfolger vom Leica Disto S910


    Zitat von **Sven**

    Es macht keinen Sinn, alles damit aufzumessen, eben weil man oft weder schneller ist, noch einen nutzen aus den gemessenen Daten ziehen kann. Wozu brauche ich bei einer Betonplatte mit 90° Winkeln ein digitales Aufmaß? Ein paar schnelle Messungen mit Bandmaß und schon ist man wieder zuhause. Vielleicht noch schnell die Höhen ausnivelliert, wenn man die braucht.
    Bei Deinem Beispiel ähnlich. Die Kannten einmal rundherum gemessen, ggf. Lot und Höhen kontrolliert und schon hat man das als Bestandbauteile ganz schnell im Programm eingegeben.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Manfred Bons

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Bons

    ... muss man viermal umstellen...

    na und? Mit dem Bandmaß musst Du für jedes Maß umstellen.

    Zitat

    ... und Innenwände und Kamine eh wie üblich messen.

    Nein. Stell das Gerät mitten zwischen die Innenwände, so dass Du durch möglichst viele Türen sehen kannst. So einen Standort findet man fast immer, so dass man einige Außenwände und viele Innenwände räumlich bestimmen kann. Neben den direkten Anzielen von Messpunkten gibt es auch indirekte Messungen, mit denen man unzugängliche Stellen trotzdem erreichen kann. Die Möglichkeiten eines Tachymeters sind nicht dort begrenzt, wo der Laie es vermutet.
    Kamin: Wenn der hochgemauert ist, kannst Du den von der Straße aus messen. Gerade bei Kaminen ist es manchmal so, dass sie verzogen sind, und es nützt nichts, sie ein Stockwerk tiefer zu messen, nur weil der Dachboden unzugänglich ist. Von der Straße aus bekommt man die Maße dort, wo es wichtig ist, nämlich da, wo der Kamin ausgewechselt wird. Das braucht man bei jeder Dachsanierung, wo alte Sparren durch neue ersetzt werden.


    Zitat

    ... das man mit so einem Gerät... wenn mans dann angeschafft hat... alles aufmessen würde.

    Ja, genau das mache ich. Wenn Du nur dreimal im Jahr etwas zu messen hast, was mit dem Bandmaß nicht geht, dann verstehe ich, dass der Kaufpreis zu hoch ist. Kein Problem, mein Gerät hat noch freie Termine. ;)


    Zitat

    ... Der Leica mag dagegen wohl ein Spielzeug sein...

    Ich kenne das Gerät nur von Bildern und aus dem Prospekt. Für kleinere Projekte halte ich das durchaus für geeignet. Für größere Zielweiten ist die Winkelgenauigkeit einfach nicht ausreichend. Leica gibt eine typische Abweichung von 1 mm pro Meter an. Das ist bei einem 10 Meter großen Carport akzeptabel, solange man den Mess-Standort mitten drin hat.
    Bei einem Tachymeter gibt es 1 mm Winkelabweichung erst in 20-25 Metern Entfernung, und bei Geräten der Spitzenklasse sogar bei 70-75 Metern. Solche Genauigkeiten können mit einem erweiterten Handgerät bisher nicht erreicht werden. In der Praxis kommen solche Zielweiten aber manchmal vor. Je nach Lage eines Gebäudes braucht man manchmal Passpunkte in 30-70 Metern Entfernung, wenn man z.B. zwei Standorte zwischen Straßenseite und Gartenseite miteinander verknüpfen muss.


    Ganz klar ist auch, dass man das Messen mit so einem Gerät nicht gleich am ersten Tag beherrscht, und dass man selbst praxistaugliche Methoden und Hilfsmittel entwickeln muss. Aber genau das macht auch den Reiz des Messens aus.

  • Es ist wohl so, dass Gottliebs Projekte nicht mit den Alltagsprojekten von mir vergleichbar sind. Mein Polier vor Ort, mit seinen Montageschwellen, behandelt selbst beim Einmessen Ungenauigkeiten in der Platte. Aber sicher, wenn ich mehrere solcher Projekte von Gottlieb hätte, würde ein Tachymeter auch in meinem Bestand sein.
    Für mich reicht der S910 als Alternative. Für den Preis ist das einfach vertretbar. Sicher, man darf mit diesem Gerät nicht zu naiv umgehen. Wenn man sich jedoch damit auseinandersetzt und ein paar Dinge berücksichtigt kann man auch gut damit arbeiten.


    Auch mit einem Builder würde ich bei extremen Situationen Kontrollmessungen durchführen, indem manche Werte mehrfach nachgewiesen werden. Mit dem S910 ist es auch so auf anderer Ebene vielelicht. Grundsätzlich scheint das Arbeiten aber ähnlich. Kurze Messungen sind sicherer, steile Winkel und das Messen von Flächen verringert Ungenauigkeiten oder Messfehler.

    Mit bestem Gruß aus dem Norden
    Sven Schulz

    • Offizieller Beitrag

    Bevor ich mit dem Tachymeter gemessen habe, hatte ich neben dem Bandmaß und dem Lot auch schon verschiedene Lasergeräte. Einen normalen Disto für Entfernungen, und ein selbstnivellierendes kleines Gerät mit einer Genauigkeit von 3 mm auf 10 m. Mittels Strahlteilerprisma kann man damit rechte Winkel aus Laserlicht erzeugen. Damit habe ich mir virtuelle Achsen gelegt, zu denen ich Wandabstände gemessen habe, ähnlich wie in einem 2D-Koordinatensystem. Mit dem Prisma ist es auch möglich, schwer zugängliche Punkte abzuloten, um z.B. den Firstpunkt eines vorhanden Daches in Augenhöhe auf die Giebelwand zu loten, ohne dass man eine Leiter anstellen muss. Dazu ein elektronischer Neigungsmesser mit Laserverlängerung, mit dem man Dachneigungen zuverlässiger abgreifen kann als mit einem kurzen Neigungsmesser. Alte Sparren sind immer durchgebogen, und haben deshalb nahe der Traufe eine geringere Neigung als nahe dem First.


    Beim Messen mit Licht sollte man die Zeiten und das Wetter so wählen, dass man nicht in der prallen Sonne messen muss. Man sieht dann fast nichts...


    Seit ich mit dem Builder messe, hat die Neigungswaage leider Urlaub. Hab sie in den letzten 10 Jahren vielleicht 2 oder 3 Mal eingesetzt.

  • Hallo Sven


    Könntest du noch etwas zu dem Thema Ungenauigkeiten beim S910 schreiben
    Durch deine Kontrollemessungen weißt ja nun ungefähr wo die liegen


    Würde mich echt sehr freuen, über dieses Gerät noch mehr zu erfahren, denn der Builder lohnt sich echt nicht für mich. Würde in extremen Fällen lieber Gottlieb beauftragen.


    Ob der S910 eine Erleichterung wäre kann ich so genau noch nicht sagen, wenn er denn so ungenau messen sollte.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Manfred Bons

  • Ich verfolge diese Diskussion ja ganz gespannt, da wir ja selber einen Leica Builder 309 haben... und ich muss/soll/darf mich da in naher Zukunft um das Ausmessen kümmern


    Eine Frage habe ich deshalb zu dem Gebäude von Manfred (sorry, das ich deinen Beitrag hier verwende... aber es bietet sich gerade die Gelegenheit dazu ;) :frowning_face:


    @Gottlieb
    Hab' ich das richtig verstanden, dass du dir hier rund ums Gebäude deine Zielmarken positionierst, von wo du deinen Gerätestandort dann immer wieder einmisst oder wie würdest du da vorgehen wenn du das Gebäude am gezeigten Bild aufmessen müsstest?


    Und das aufmessen nur von außen möglich ist...


    Bin über jeden Tipp dankbar... :+:



    [Blockierte Grafik: http://user.dietrichs.com/attachments/posi.jpg]

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

    • Offizieller Beitrag

    Zum Umsetzen des Geräts braucht man mindestens 2 bekannte Punkte, die nach dem Standortwechsel erneut angemessen werden, so dass das Gerät daraus seine neue Position und Ausrichtung errechnen kann, und die folgenden Aufmaßpunkte sich nahtlos ins Modell einfügen. Für mich habe ich ein sehr sorgfältiges Konzept für das Setzen der Passpunkte entwickelt, das eine ganze Reihe wichtiger Aspekte berücksichtigt. Man kann dabei einiges falsch machen.


    Vielleicht tausche ich dieses Konzept mal gegen ein paar brauchbare Kombielemente... ;)

  • Ja ohne zweifel... es ist ein interessantes Thema und Gottlieb hat mir da schon viel licht ins dunkle gebracht... danke dafür Gottlieb... es ist schon super das es dich gibt.


    Ich hatte mir den Builder vorführen lassen und war zuerst auch begeistert... dann nahm ich den Beispielgrundiss von hier und spielte es im Kopf durch... dann kam raus... man muss das Gerät 4 mal umstellen... womöglich muss man den Nachbarn noch fragen ob man sein Grundstück betreten darf... und nun frag ich mich... wo legt man die zwei Punkte an die man braucht um das Gerät umzustellen... und von jedem Standort angeziehlt werden können... da fällt mir nichts zu ein... lach

    Mit freundlichen Grüßen,
    Manfred Bons

  • Das mit dem Umstellen ist halb so wild, da gibts auch ein paar technische Tricks, Gottlieb kennt die auch. Ansonsten ist das keine Kunst, wenn ich das messen sollte, würde ich am Punkt 1 Zielmarken kleben, diese kann ich von Standort 4 einmessen, Punkt 2 Marken sind zum einmessen an Standort 2 und von dort klebe ich an Punkt 3 und richte mich anschließend da aus.
    Das mit dem Nachbargrundstück ist je nach Aufmaßfall halt so, aber man kann ja mit dem Nachbarn reden, aber das ist alles andere als ein Argument.
    Außerdem mußt du, je nach Standort und Platzangebot nur 3x umstellen, der erste Standort zählt nicht :smiling_face_with_sunglasses:

  • Dooooch mit em Nachbar ist ein Argument... da haben wir schon einiges erlebt... lach... das klappt nicht immer gut

    Mit freundlichen Grüßen,
    Manfred Bons

    • Offizieller Beitrag

    Man kann die Situation so verzwickt schildern, wie es einem gerade einfällt. Dann zählt immer nur das, was wirklich vor Ort ist. Bisher habe ich IMMER einen Weg gefunden. Ich geh doch nicht ohne Maße wieder heim...


    Das anhangeln von Passpunkten mache ich nicht gerne, weil sich dabei Ungenauigkeiten addieren, aber es gibt Situationen, bei denen es nicht anders geht. In der Regel wähle ich meinen ersten Standort dann so, dass ich von dort aus gar nichts messe, sondern nur Passpunkte setze, von denen ich mindestens zwei von jedem anderen Standort erreiche.
    Ich habe schon Wohnhäuser gemessen, bei denen die Straßenseite sichtbar war, links und rechts angebaute Garagen und direkt anschließende Nachbarbebauung, und kein freier Durchblick zur Gartenseite. Ich habe trotzdem 2 Übertragungspunkte gesetzt, die ich von beiden Standorten anmessen konnte. Einer davon lag etwa in 70 Metern Zielweite an einer Fassade des gegenübeliegenden Gartennachbarn. Ein anderer als von zwei Seiten anmessbare Doppelmarke Auf eine Kante der Garagen-Attika.


    Der Anbau hat perfekt gepasst. Dachverlängerung mit Neigungsübernahme des Bestands. samt Verlängerung der vorhandenen Gauben.


    Es gab bisher erst eine Baustelle, von der ich ohne zu messen wieder heim gefahren bin. Ein denkmalgeschütztes Gebäude sollte ein neues Dach bekommen, und auf eine alte Balkenlage aufgesetzt werden. Dort war aber keine Konstruktion sichtbar, an die ich zwingend anschließen musste. Verschalungen und Lehm. Ich habe die Stellen angegeben, die freigelegt werden mussten, und habe ein paar Tage später gemessen. Verformte Balkenlage, Windschiefes Dach, Mittelpfetten und Kehbalkenlage blieben erhalten. Dach hat gepasst.


    Bei Baustellen mitten im dichten Wald, oder in der engen Stadt, eingerüstet mit Netzen, hat man auch nur eingeschränkte Möglichkeiten. Solange die Flächen, die man messen soll, sichtbar sind, gibt es auch einen Weg, die Maße zu nehmen.


    Eine andere knifflige Baustelle stand so dicht an einer tiefen Böschung, dass eine Längsseite des Hauses nicht begehbar war, aber zwingend gemessen werden musste. Von der andern Seite des Baches konnte man das Haus sehen, auch wenn das ziemlich weit weg war. Es war allerdings unmöglich, das Modell über zwei Passpunkte zu verbinden, denn es gab absolut keine Möglichkeit dafür. Oder ich hab sie damals nur nicht gefunden...
    Ich konnte eine Ecke der Gaubendachrinne von der "schönen" Seite gerade noch anmessen. Genau diesen Punkt konnte ich auch von der unbequemen Seite anzielen, so dass ich eine neue Datei angelegt hatte. Das Zusammensetzen habe ich später am Rechner gemacht, indem ich den einen Passpunkt übereinander gelegt habe, und das zweite Aufmaß so weit gedreht habe, bis es parallel zum restlichen Gebäude verläuft. Zugegeben, das war geschätzt, aber begründet geschätzt, weil die beiden Giebelbreiten bis aufs äußerste Eck gemessen waren, und die waren nahezu gleich breit.


    Das Haus war bewohnt, und im DG sollten Gauben gesetzt werden, deren Achse durch die darunter liegenden Fenster bestimmt wurde. Ein Aufmaß von innen war nicht möglich, weil man teilweise nicht in die Wohnungen kam (niemand zu Hause), und die Fassade konnte man ohnehin nur von außen messen. Mit dem Bandmaß wäre das ganze Aufmaß vollkommen unmöglich gewesen. Selbst mit Gerüst wäre es sehr schwierig geworden.


    Ja, es gibt Probleme beim Messen, egal, welche Methode man anwendet. Aber wenn man die Möglichkeiten seines Werkzeugs kennt, und ein paar maßgeschneiderte Hifsmittel mitnimmt, dann lässt sich schon vieles genau messen.


    Ich hatte in Nürnberg ein Gebäude zu messen, das aus Betonfertigelementen gebaut war. Pfeiler, Rähme, Waschbetonfassadenplatten, Dachplatten aus Beton, gedämmt, teilweise mit leichtem Gefälle, von dem schwierig erkennbar war, ob das so geplant war, oder ob das Gefälle durch Toleranzen des Unterbaus oder durch Durchbiegung entstanden war. Man glaubt es manchmal nicht, aber auch Beton biegt sich bei größeren Spannweiten deutlich messbar durch. Die Halle war ca. 100 x 55 Meter groß, und sollte eine Etage aus Holz oben drauf bekommen. Teilweise anschließend an die Attika, teilweise wurde das Dach als Lichthof geöffnet, und die neue Konstruktion wurde in den Bereichen ein Stockwerk tiefer innerhalb der Halle aufgelagert. Dort habe ich zwei komplette Tage für das Aufmaß gebraucht, und noch einmal so lange im Büro für das Modellieren am PC. Es gab bereits ein Aufmaß vom Vermesser, das bekam ich auch zur Verfügung gestellt. 2D mit geschriebenen Höhenkoten. Es diente als Grundlage für die Architekturplanung. Zum Aufsetzen der Holzkonstruktion war das aber nicht ausreichend, weil es an den dafür entscheidenden Stellen nicht genügend detailliert war. Die Passpunkte vom Vermesser habe ich also ebenfalls aufgenommen, die lagen teilweise an der Nachbarhalle mit Zielweiten von ca. 130 Metern. Da kommt man mit dem Builder schon nahe an seine Grenzen, aber es hat funktioniert.
    Die Attika war noch mit Zinkblech abgedeckt, musste aber in Grundriss und Höhe als Konstruktionskante gemessen werden, Dazu habe ich ein Bauteil auf der Maschine schneiden und mitbringen lassen, das diese Kante eindeutig mit einer Messung aufnehmen ließ, ohne das Blech abzunehmen. Manchmal ist es sinnvoll, sich vorher ein paar Fotos von der Baustelle und ihrem Umfeld schicken zu lassen, um so besser kann man sich auf das Messen vorbereiten.


    In Neubiberg hatte ich auch schon eine Zweitagesbaustelle. Zwei Betonschottenbauten, die rundum eine vorgehängte HRB-Fassade bekommen sollten. Da träumt man nachts von Betonsäulen, die nicht im Lot stehen und Deckenkanten, die nicht vernünftig fluchtgerecht hergestellt wurden. Bei solchen Messaufträgen muss man genügend Akkus und Ladegeräte dabei haben, muss für alle Licht- und Wettersituationen gewappnet sein, und teilweise den Arbeitsablauf danach ausrichten, wo die Sonne steht.
    Interessante und schwierige Arbeit, aber die Häuser haben schöne gerade Fassaden mit sauberen Anschlüssen zum Beton bekommen. :)


    Passpunkte außerhalb eines Gebäudes sind manchmal schwierig zu setzen, wenn es keine Nachbarbebauung gibt. Wenn ringsum Feld, Wald und Wiese ist, gibt es keine Möglichkeit, auch nur eine Zielmarke wohin zu kleben, weil das einfach nichts ist, woran man sie kleben könnte. Dafür braucht man praxistaugliche Lösungen. Die habe ich, und die funktionieren hervorragend.


    Ebenso hat man bei staubigen Altbauten immer wieder damit zu kämpen, dass die Zielmarken einfach nicht kleben bleiben. Ganz simple Probleme, die einem graue Haare wachsen lassen, wenn man die Marken am liebsten anageln oder mit Spucke kleben will. Auch dafür habe ich eine Lösung.
    Manches Wohnhaus muss von außen UND von innen gemessen werden, und man braucht IMMER zwei Passpunkte. Das wird manchmal schwierig, und auch dafür muss man geeignete Hilfsmittel im Koffer haben. Und ich habe verschiedene. Die meisten davon gibt es in dieser Form und mit dieser Funktion nicht im Handel zu kaufen. Erfinden und optimieren von Formen und Funktionen und Materialien macht Spaß! :+:

  • Besten Dank für eure Anregungen... nun wird mir das Ganze schon ein bisschen klarer ;)


    Zitat von Der_Planer

    Zum Umsetzen des Geräts braucht man mindestens 2 bekannte Punkte, die nach dem Standortwechsel erneut angemessen werden, so dass das Gerät daraus seine neue Position und Ausrichtung errechnen kann, und die folgenden Aufmaßpunkte sich nahtlos ins Modell einfügen. Für mich habe ich ein sehr sorgfältiges Konzept für das Setzen der Passpunkte entwickelt, das eine ganze Reihe wichtiger Aspekte berücksichtigt. Man kann dabei einiges falsch machen.


    Vielleicht tausche ich dieses Konzept mal gegen ein paar brauchbare Kombielemente... ;)



    Ja Gottlieb, auf die Kombielemente kommen wir nochmal zurück... ;)



    Ich frage mich halt, was mache ich wenn rundherum um das Haus keine Anhaltspunkte sind wo ich meine Fixpunkte - zum Umstellen vom Gerät - setzen kann?!
    Schlage ich dann einen Pflock in diese Wiese/in den Rasen und klebe dort meine Zielmarken oder wie soll ich mir hier vernünftige Punkte setzen?


    Ich gehe jetzt nicht unbedingt davon aus, dass mir jemand sein gesamtes Know How und seine jahrelange Erfahrung mit dem Aufmessen mitteilen wird... aber so eine kleine Anregung wäre schon ganz interessant


    Wahrscheinlich gibt es 10 verschiedene Möglichkeiten, wie man das lösen kann... und vieles wird man wahrscheinlich noch lernen bzw. lernen müssen... wie das halt bei allem anderen auch so ist

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

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