Die ganze BIM Thematik.....

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  • Servus
    ich hätte mal eine Frage in die Runde:
    Gibts hier schon jemanden der diese ganze BIMerei lebt und umsetzt?


    Was ich hier nämlich nicht ganz verstehe, ist folgendes:
    Die Zusammenarbeit der einzelnen Gewerke und das anschließende Zusammenführen deren Dateien in nur 1 einzige Software!!!


    Wie funktioniert so etwas:
    Wir arbeiten mit Dietrichs; und können IFC exportieren
    Der Haustechnikplaner arbeitet mit ?? und kann vermutlich eine IFC exportieren
    Der Architekt arbeitet mit ?? und "kann" bestimmt eine IFC exportieren
    Der Statiker.....
    Der Stahlbauer......
    Der Beton-Fertigteilbauer.....
    und so gehts weiter


    Wie muss man sich das vorstellen?
    Was ist das für eine Software, die diese ganzen (unterschiedlichen) Daten verarbeiten kann?


    Wie hole ich hier für mich - für meine weitere Planung, die wesentlichen Daten heraus?

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

  • So oft hab ich damit nicht zu tun, aber meine bisherige Erfahrung:
    ich hab schon damit zu zu kämpfen -nur im Bereich innerhalb des Holzbaus- einen vernünftigen Datenaustausch zu bekommen. Vom ifc-Export u. dem was ich verschicke hab ich bisher keine Klagen bekommen (Holz- bzw. BSP/BSH-Lieferanten, aber auch Stahlbauer).
    Das was ich aber bisher zurückbekommen hab, war nicht verwertbar (entweder haben Bauteile gefehlt oder Bearbeitungen oder beides u. die Infos für die Produktion waren auch nicht enthalten), so dass die Rücklauf-Planprüfung über "Einzel-Bt-Planabgleich" per pdf gelaufen ist. Also so wie früher -nur ohne Papier.
    Ich vermute mal, dass die verschiedenen Softwarelösungen, das alles schon könnten u. die "Schwachstelle" eher vor dem Bildschirm sitzt...
    Das ist jetzt aber alles noch innerhalb eines Gewerks u. in direkter geschäftlichen Beziehung, wo die Vorteile (Kosten-, Zeit- u. Fehlereinsparung) eines solchen Datenaustausch's direkt auf der Hand liegen würden. Und ich spreche jetzt nur von einem einfachen Datenaustausch, nicht vom großen BIM u. was da eigentlich alles angedacht wäre...
    Mein bisheriges ernüchterndes Fazit:
    Wenn die Bereitschaft und auch der Hintergrund hierfür -von allen Projektbeteiligten- nicht vorhanden ist, dann kann's nicht funktionieren.
    Wäre mal interessant wie Projekte laufen, wo "BIM vom AG angeordnet" ist.

    ______________

    Gruß


    RedGre

  • Es kommt schon auch auf die Programme an. Habe ein Projekt bekommen, der Planer hat die HRB-Wände schön in Schichten eingegeben. Bei mir ist dann jede Schicht als eigenen Wand angekommen!! (Vielleicht hat auch der Planer einen Fehler gemacht)


    Ich habe einen Kunden, dem schicke ich meine Konstruktionen immer per BIM zur Kontrolle. Funkt super.

    Im alten Rom nannte man sie "Götter", heute sagt man "ZIMMERER"

  • Ich habe hier mal einen Auszug vom Bericht der letzten Innungsversammlung.
    Ein Bauunternehmer, der BMI einsetzt hat es mal vorgestellt. Leider war ich nicht mit dabei.
    ......
    Er berichtet sodann von seinen Erfahrungen mit dem BIM, das seit 2011 in seinem Betrieb umgesetzt werde. Dabei seien fünf Dimensionen des Bauens erfasst, die sich in Raum, Kosten und Prozessen wiederfinden. Zur Nutzung dieses Systems sei er motiviert, da die Massenermittlung effizienter werde als durch die bisherigen Verfahren. Er rät als Einstieg, die CAD- sowie Branchensoftware einzusetzen und fordert die Anwesenden auf, sich mit Kollegen zur Anwendung der Software auszutauschen. Für den Einstieg schlägt er außerdem vor, die Bauzeichnungen als digitalen Zwilling auf Ausführungs- und Werkplanungsniveau im Unternehmen für die Anwendung auf der Baustelle zu optimieren. Herr S. macht deutlich, dass aufgrund des erhöhten Planungsaufwandes wohl zusätzliche Kosten entstehen, diese jedoch durch die Prozesseffizienz wieder „reingeholt“ werden beispielsweise durch
    - Planungstransparenz
    - frühzeitiger Mängelerkenntnis
    - problemlosen Bauablauf
    - höhere Zufriedenheit des Auftraggebers
    - zeitnahes Aufmaß.
    Herr S. berichtet weiter, dass
    - die Änderungen im Bauobjekt dem Auftraggeber in Rechnung gestellt werden müssen,
    - Informationen schneller greifbar seien, da diese in der BIM-Datei hinterlegt werden,
    - die Integration der unterschiedlichen Planungsebenen bis hin zum Bauablauf möglich sei,
    - die Datenbanken mit Standardbauteilen und herstellerspezifischen Bauteilen in der Regel eingebunden oder frei verfügbar seien,
    - in diesem Zusammenhang die Auseinandersetzung mit den betrieblichen Ineffizienten dem eigenen Unternehmen hilfreich sei,
    - die Prozesse ganzheitlich betrachtet werden müssen.
    Zum Abschluss seiner Ausführungen geht Herr S. auf die Probleme ein, die ggf. mit der Einführung/Anwendung des BIM verbunden sein können:
    - die passende Software finden,
    - die Komplexität reduzieren
    - die Schnittstellen anpassen z. B. zu Architekten, Planern und Behörden
    - zu wenig Austausch zwischen den Innungsbetrieben
    ....

    Schönen Gruß
    Frank

  • Hallo, ich arbeite recht häufig mit IFC Daten als Grundlage zur weiteren Planung. Wie schon oben beschrieben ist nicht jede Datei die wir erhalten brauchbar.
    Ich glaube das größte Problem ist eine einheitliche Struktur beim Schreiben der Daten zu finden, das jedes Programm brauchbar interpretieren kann.

    Mit freundlichem Gruß


    Jörg Vetter

  • Zitat von veedi

    Hallo, ich arbeite recht häufig mit IFC Daten als Grundlage zur weiteren Planung. Wie schon oben beschrieben ist nicht jede Datei die wir erhalten brauchbar.
    Ich glaube das größte Problem ist eine einheitliche Struktur beim Schreiben der Daten zu finden, das jedes Programm brauchbar interpretieren kann.



    So sehe ich das auch!


    Ist nicht von vornherein festgelegt was wo zu stehen, ist es eine Katastrophe!
    Mit dem Export hatte ich bis jetzt recht wenig Probleme,
    waren dann aber meist nur Bauteile (Hallenbinder, Stahlteile)


    Import ist so eine Sache, wie Linus sagt, ist die Decke in mehreren Lagen eingegeben und man weis nicht was ist was, wird es Kniffelig!
    Auch was gehört zu welchem Stockwerk ist auch nicht so prickelnd wenn in der IFC Datei dies schon Falsch beschrieben ist!



    Was mir dann in letzter Zeit noch aufgefallen ist, etliche Firmen Reden von Bim, vordere ich dann eine IFC Datei an, kommt die Rückmeldung, haben wir nicht, sie haben nur eine Revit Datei!
    Irgendwie herrscht da noch allgemeine Verwirrung!

    Macht es Recht ,
    oder lasst es bleiben


    Gruß
    Rainer

  • Unser Export beschränkt sich im Moment eben auch nur auf Hallenbinder, Betonfertigteile und ab und zu ein Stahlbau (allerdings kann kein Stahlbauer bei uns was mit einer IFC anfangen - oder sie wollen nur nicht)


    Und wie Rainer schon sagt: Alle reden von BIM. Fordert man dann eine IFC Datei an, dann kommt die große Ernüchterung.
    "Ähm, ja.....können wir nicht ausgeben..."


    Ich bin da wirklich gespannt wie sich das noch entwickelt

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

  • Ich nutze IFC regelmäßig und bin im Großen und Ganzen eigentlich zufrieden.
    Der Import vom Architekten hängt stark von der Qualität dessen Konstruktion ab. Von fertigen Gebäudehüllen die nur noch belegt werden mussten bis zu einer nicht brauchbaren Struktur (1000000 Wände etc. war schon alles Dabei).


    Der Export funktioniert einwandfrei (Bestellungen BSP, Grundlagen für weitere AVOR wie Lignatur etc.)


    Zum Kontrollieren von BSP lese ich die IFC vom überarbeiteten Projekt wieder ein zur Kollisionskontrolle. Hier ist allerdings je nach Lieferant, daß die Koordinatensysteme der Bauteile nicht mehr übereinstimmen und so Kollisionen entstehen wo keine sind. Zur visuellen Kontrolle funktionierts aber.

  • Zitat von veedi

    Hallo, ich arbeite recht häufig mit IFC Daten als Grundlage zur weiteren Planung. Wie schon oben beschrieben ist nicht jede Datei die wir erhalten brauchbar.
    Ich glaube das größte Problem ist eine einheitliche Struktur beim Schreiben der Daten zu finden, das jedes Programm brauchbar interpretieren kann.


    Das Einzige was bei uns im Moment problemlos funktioniert, sind die IFC Daten vom BSH Lieferanten (wenn er das Tragwerk konstruiert) und Daten vom Betonbauer
    Das sind die einzigen Gewerke auf die wir uns momentan verlassen können - unabhängig welche Firma; die IFC's funktionieren einfach


    Vom Architekten was einlesen, war bis jetzt immer................naja.......

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

  • Zitat von benjamin_gretsch


    Vom Architekten was einlesen, war bis jetzt immer................naja.......


    Was erwartest du von einem Architekten? Von Layersteuerung haben die noch nix gehört und dann soll eine richtige ifc kommen?
    Aber wenn die Schraffur eine nicht normmäßige Farbe hat wird der Plan nicht freigegeben.

    Im alten Rom nannte man sie "Götter", heute sagt man "ZIMMERER"

    • Offizieller Beitrag

    Die Thematik ist nicht ganz einfach und lässt sich sicher nicht mit ein paar Zeilen hier im Forum klären.
    Die ifc-Schnittstellenbeschreibung enthält eine ganze Menge an Objekten die man in die ifc-Datei schreiben kann. Es gibt aber keine festen Regeln wie zum Beispiel eine Wand oder eine Öffnung in der Datei beschrieben werden muss. SO macht jede Softwarefirma das, was sie für richtig hält. Dadurch kann es Probleme beim Import von ifc-Dateien bei uns geben. Wir haben allerdings schon jede Menge Korekturallgorithmen eingebaut, die Blödsinn in den ifc-Dateien beim Import korrigieren. Das hat natürlich seine Grenzen.


    Schon beim Export könnt Ihr sehen, dass es verschiedene Einstellungen gibt, weil verschiedene Programm unterschiedliche Informationen haben wollen.


    Leider kann Revit keine vernünftigen ifc-Dateien exportieren. Autodesk will halt, dass jeder Revit kauft, anstatt ein vernünftiges Programm zu nutzen.


    Damit die oben beschriebenen Probleme in den Griff kommen gibt es inzwischen bei buldingSMART eine eigene Kommission für den Holzbau. Dort sind unter anderem alle Holzbau-Softwarehäuser vertreten und es sollen Regeln aufgestellt werden, was wie exportiert werden soll. Das Ganzen ist zäh, aber es passiert etwas. Bisher wurde zum Beispiel diskutiert wie die Körperkoordinatensystem in der ifc-Datei geschrieben werden. Daran könnt Ihr erkennen, wie komplex das Ganze ist und welche Details man festlegen muss.


    Ich kann und muss aber auch sagen, dass es Firmen gibt, die ohne ifc gar nicht mehr arbeiten können. So wird zum Beispiel bei WeberHaus jedes Haus in einer Architektursoftware geplant und dann per ifc an uns übergeben. Dabei kommen die Wände, Öffnungen, Steckdosen, Lichtschalter, Decken und Dachflächen in unser Programm und haben die passenden Ausführungen und HRB-Einstellungen. Über ifc-Premium muss dann nicht mehr viel gemacht werden. Die Wände werden mit HRB belegt und die Wände sind schon fertig.
    Das funktioniert dadurch so gut, dass es eine perfekt einstellbare Import-Schnittstelle gibt und weil man entsprechend notwendige Absprachen mit der Planungsabteiluing machen kann. Nur mit solchen Absprachen kann man ifc perfekt ausnutzen.
    Aber auch ohne solche Absprachen sollten schon brauchbare Daten aus dem Architekturprogramm kommen. Leider tun sich die Architekten noch schwer damit, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen und ihre Eingaben und ggf. Exporteinstellungen auf die Situation anzupassen.

    Viele Grüße,
    Joachim Neumann (Dietrich's Technology GmbH)
    Software für den Holzbau, Abbund, Holzrahmenbau, Blockbau, Ingenieurholzbau und für die Fertighausindustrie

  • Grüß dich Benjamin,


    ich geh mal auf deine ursprüngliche Frage ein und berichte aus meiner/unserer Perspektive:


    Der softwareübergreifende Datenaustausch mittels ifc funktioniert m.E. zum jetzigen Zeitpunkt schon weitgehend probemlos.
    Die Schnittstelle ifc stellt für uns kein großes Problem mehr da. Salop formuliert muss man nur die richtigen Häkchen setzten.
    Egal auf welcher Plattform man unterwegs ist.


    Für das Zusammenführen verwenden wir eine spezielle Software zur BIM-Kollaboration.
    Konkret verwenden wir Revizto. Es gibt aber natürlich auch noch viele andere Anbieter von "BIM-Collaboration Tools": Solibri, BIMcollab,...
    Diese Programme haben neben dem Import von ifc auch direkte Schnittstellen zur Revit, Allplan, Tekla, Navisworks, Bentley usw.


    Kernfunktion dieses Programms bei uns ist die Koordination und Abstimmung zwischen den Gewerken auf Basis der importierten Modelle.
    Die Software ist cloudbasiert und alle Projektbeteiligten haben einen Account.
    Für Probleme können "Issues" gesetzt - mit einer Priorität, einem Status, einer Deadline usw. versehen werden - und an bestimmte Beteiligte addressiert werden.
    Diese müssen sich dann untereinander abstimmen, koordinieren und das Problem klären.


    Zusätzlich ist es bei uns so, dass wir neben Revizto noch Navisworks im Einsatz haben. Dort kann man auch unterschiedlichste Dateiformate zusammenführen.
    Der zusätzliche Einsatz von Navisworks liegt daran, dass unser Tool leider keine eigene Kollisionskontrolle besitzt und wir das in Navisworks machen müssen.
    D.h. Kollisionen ermitteln wir zwischen Gewerken in Navisworks und schicken diese per BCF oder direktem Import an unser "Collaboration Tool".
    Dort werden dann automatisch Issues erzeugt.


    Desweiteren hat unser Tool ein kleines Dateimanagementsystem integriert.
    Zusätzliche Dateien, pdfs usw. werden dort hinterlegt und bilden die Quelle für den Austausch untereinander.
    D.h. dort liegen i.d.R. immer die aktuellsten und relevanten Informationen für alle Beteiligten.


    Ist jetzt nur ein ganz, ganz kurzer Überblick über unsere Interpretation von BIM.
    Aber so führen wir unterschiedlichste Modelle in eine Software zusammen.
    Hoffe ich konnte dir ein bischen weiterhelfen...

    Vielen Dank und beste Grüße
    Michael

  • Danke für die ausführliche Beschreibung Michael........das war das was ich hören wollte ;) (oder auch nicht)


    Und in diesem "BIM-Collaboration Tool" kannst du auch Pläne (beispielsweise Montagepläne) ablegen; sofern man noch welche braucht?!


    Ich könnte ja dem Monteur dieses Tool geben und er zieht sich dann die wesentlichen Daten für seine Montage dabei raus, oder?

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

  • Grüß dich Benjamin,


    ja kann man und machen wir auch:


    In unserem Tool ist es so, dass du pdf-Dateien direkt in das Modell an die richtige Stelle [x,y,z] legen kannst.
    Unsere Monteure sind davon eigentlich ziemlich begeistert.
    Sie können im Tool direkt an die Stelle/Stockwerk gehen an der sie im realen Bauwerk stehen und sich die Pläne herholen.


    Die Rückmeldung zu uns ins Büro ist auch super.
    Mit ihren Tablets können sie bei Fragen direkt ein Bild machen, im digitalen Bauwerk referenzieren, einen Issue setzen und an uns schicken.


    Ich hab dir noch ein Bild von der Überlagerung angehängt.
    Leider kommt es bei der Größe nicht so gut rüber.


    Ich muss auch noch ausdrücklich dazu sagen, dass ich für unser Tool keine Werbung machen wollte/will.
    Es hat auch einige Punkte die bei anderen Anbietern wesentlich besser gelöst sind.
    Leider haben meine Kollegen in den USA da irgenwann einfach mal zugeschlagen... :roll:

  • Jo, danke für die Info Michael
    Ist auf jeden Fall interessant.........ich bin gespannt wie das bei uns weitergeht


    Für mich wäre der größte Nutzen wenn diese ganze Plänemacherei mal zur Gänze wegfallen würde........

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

  • Grüß dich Benjamin,


    ...kein Problem!


    Keine Pläne mehr machen zu müssen wäre wirklich eine große Erleichterung. Allerings sehe ich das nicht kommen...
    Auf der Baustelle ist das Tablet nur eine Ergänzung. Der Papierplan ist nach wie vor ungeschlagen.


    In irgendeiner Art und Weise muss den Jungs auf der Baustelle die Sache aufbereitet werden.
    Direkt aus einem CAD-Modell zu montieren, welches nicht aufbereitet ist, halte ich für unrealistisch.

    Vielen Dank und beste Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Ich bekomme hin und wieder ifc-Daten von Architekten, die nur selten damit arbeiten. Manche haben einen "Spezialisten" im Büro, der sowas irgendwann schon einmal erfolgreich exportiert und versendet hat.
    Was dann rüber kam, war nie 1:1 verwendbar und weiter bearbeitbar, es diente immerhin dazu, dass ich mein Modell an vorhandenen 3D-Daten ausrichten und nachbilden konnte. Allerdings war auch oft Vorsicht geboten, weil Architekten (oder deren Software) es mit der Orthogonalen nicht so genau nehmen. Winkelabweichungen von 0° oder 90° um einen kleinen Betrag, etwa an der vierten Nachkommastelle, finde ich oft, so dass ich eigentlich keine direkten Klickpunkte aus den ifc-Daten verwenden kann. Zum ersten Prüfen lohnt es sich, die Datei einmal einzulesen und dann Trauf- und Firstfluchten groß im Zoom zu betrachten.


    Ich habe auch schon "wilde" Interpretationen von Dachausmittlungen aus ifc bekommen, wo Architekten Dachschichten belegt hatten, die allesamt eigene Ausmittlungen erzeugt hatten. Die Ausmittlungen folgten ebenso "wilden" Konturen, weil einige Dachschichten mit anderen Körpern verschnitten waren.
    Da nützt kein Korrigieren oder teilweises Löschen überflüssiger "Dachflächen", dafür geht zu viel Zeit verloren. Besser ist dann, eine eigene saubere orthogonale Dachausmittlung neu zu erstellen und den ifc-Daten dabei ausreichend nahe zu kommen. Abweichungen von mehreren Millimetern sind dabei keine Seltenheit, aber die Tragwerkseingabe dankt es, indem sie keine kuriosen Fehler aufweist, die durch minimale Winkelabweichungen oft entstehen.


    Erfreulich ist die Zusammenarbeit mit den BSP-Herstellern, auch mit manchen(!) Stahlbauern. Der BSP-Mann bekommt von mir eine ifc, die Decken- bzw. Dachflächen als komplette Scheibe enthalten. Je nach Hersteller fügt er die Elemente in Breiten gemäß seines Lieferprogramms ein, schicht mir eine ifc-Datei zurück, und ich füge diese wieder in mein Modell ein.
    Genauso hat es schon mit Stahlbau funktioniert. Ich hatte eine Trägerkonstruktion räumlich modelliert, und der Stahlbauer hat die Anschlüsse (Kopfplatten, Stegplatten, Bolzen und sogar modellierte Schweißnähte) geändert bzw. ergänzt und als ifc zurück geschickt.
    Danach konnte ich die BSP-Elemente mit dem Stahl auf Kollisionen prüfen und einige Aussparungen ergänzen, die der BSP-Mann oder der Zimmerer vor Ort vor der Montage einarbeiten konnte.


    Aktuell hatte ich ifc-Daten von einem Stahlbauer bekommen, die unbrauchbar waren, weil seine Software nur Wände, aber keine Stahlteile als Bauteile exportieren konnte. Auf einem umständlichen Weg und mit Hilfe eines geschätzten Forenkollegen habe ich eine 3D-dwg-Datei als Gitterlinien zur Grundlage, musste aber sämtliche Stahlteile neu nachbilden. Immerhin waren die räumlichen Klickpunkte brauchbar.


    BIM/ifc ist ganz sicher eine gute Sache für die Zukunft, hat aber noch einiges an Verbesserungspotential.


    Die ifc-Daten, die ich versendet habe, konnten von allen Beteiligten problemlos verwendet werden, das ist schonmal ein großer Pluspunkt für Dietrich's.

  • Vielen Dank an ALLE für die Antworten bis hierher :+:





    michael
    wenn ich das richtig verstehe, dann gibt's da bei euch jemanden der diese gesamte Daten (von den betroffenen Gewerken) zusammenfügt und daraus entsteht dann die "(kollisionsfreie) Planung" im BIM-Modell, oder?

    Schöne Grüße aus Österreich!
    Benjamin Gretsch

  • Grüß dich Benjamin,


    ...richtig - bei uns machen das die AV'ler mit.
    Wir haben dann ein gemeinsames Modell zur Kollisionsprüfung und Koordination.
    Aus diesem Modell werden aber keine Planungsdaten abgeleitet.
    Pläne, Listen etc. muss jeder in seinem System machen.

    Vielen Dank und beste Grüße
    Michael

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